13. Adventfenster

AVISO morgige Outdoor-Pressekonferenz: „Warum immer mehr Ärzt*innen gegen den Impfzwang sind.“ Bevor die Zusammenfassung von Giorgio Agambens Buch „An welchem Punkt stehen wir? Die Epidemie als Politik“. Unter https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211212_OTS0022/aviso-outdoor-pk-warum-immer-mehr-aerztinnen-gegen-den-impfzwang-sind fortgesetzt wird, kündige ich eine Pressekonferenz gegen die Impfpflicht an. Professor Sönnichsen, DDr. Fiala und andere informieren am Di 14.12. um 13 Uhr am Platz der Menschenrechte im 7. Bezirk in Wien am Beginn der Mariahilfer Straße.

Schon am 16. Oktober 2021 wurde ein Offener Brief von mutigen Ärztinnen und Ärzten unter https://tkp.at/2021/10/16/oesterreichische-aerzte-kritisieren-impfschikanen-und-haltung-der-aerztekammer/ veröffentlicht.

Adventkalender 2021 als Zusammenfassung von Giorgio Agambens Buch

„An welchem Punkt stehen wir? Die Epidemie als Politik“

13. Adventfenster – Zusammenfassung Kapitel 8  

„Eine Frage“

13.4.2020

„Auch sonst war die Pest für Athen der Anfang der Sittenlosigkeit…Sich im Voraus um ein edles Ziel abzumühen, war niemand bereit, schien es ihm doch unsicher, ob er nicht, ehe er es erreicht, schon ums Leben gekommen sei.“

aus Thukydides, Der Peloponnesische Krieg, II, 53

In diesem Kapitel lädt Agamben dazu ein, mit ihm die Frage, über die er seit Monaten unablässig nachdenkt, zu beantworten: Wie konnte es geschehen, dass ein ganzes Land ethisch und politisch zusammenbricht, ohne dass man dies bemerkt?

Wo liegt für jeden von uns die Grenze, jenseits deren man nicht bereit ist, auf grundlegende Prinzipien zu verzichten?

Agamben findet, dass die Schwelle zwischen Menschlichkeit und Barbarei unbemerkt überschritten wurde und zählt folgende Faktoren auf:

1) wie konnten wir hinnehmen, im Namen eines nicht näher zu bestimmendem Risikos, Menschen einsam sterben zu lassen, sie nicht zu bestatten, sondern die Leichen einfach zu verbrennen? Seit Antigone bis heute ist dies in der gesamten Geschichte Europas nicht vorgekommen meint Agamben.

2) wie konnten wir so bedenkenlos, im Namen eines nicht näher zu bestimmendem Risikos, unsere Bewegungsfreiheit dermaßen einschränken zu lassen? Unseren Nächsten zu meiden, nur weil er möglicherweise eine Ansteckungsquelle sein könnte? Dies war noch nie der Fall gewesen, selbst während der beiden Weltkriege galt die Ausgangssperre nur für bestimmte Stunden meint Agamben.

Die Antwort auf diese Fragen und somit die Wurzel dieses Phänomens sieht Agamben in der modernen Medizin, speziell in den Wiederbelebungsapparaten, die das vegetative Leben erhalten.

Wir haben unser ganzheitliches Leben verlernt und uns daran gewöhnt, dass unser Leben in eine bloß biologische Einheit und in eine bloß affektive Einheit aufgespaltet werden kann.

Agamben warnt davor, dass das was heute passiert, zu einer Art Prinzip des sozialen Verhaltens wird. Denn dann geraten wir in Widersprüche, aus denen es keinen Ausweg gibt.

Agamben kritisiert hier vor allem folgende Institutionen, die ihrer Verantwortung, über die Würde des Menschen zu wachen, nicht nachgekommen sind:

1) die Kirche hat sich zur Magd der Wissenschaft – der neuen Religion unserer Zeit – gemacht. Die Kirche hat ihre wesentlichen Prinzipien radikal verleugnet. Agamben erinnert daran, dass der Heilige Franziskus Leprakrannke umarmt hat und die Kirche unter einem Papst Franziskus dies vergessen hat.

Die Kirche hat auf ihre eigenen Werke der Barmherzigkeit vergessen: Kranke zu besuchen, Nächstenliebe und eher das eigene Leben als den Glauben zu opfern.

2) die Juristen haben dem leichtfertigen Gebrauch von Notverordnungen tatenlos zugeschaut, die Exekutivgewalt hat sich de facto auf den Platz der Legislativgewalt gesetzt. Die Juristen haben mit ihrem Schweigen zugelassen, dass ein grundlegendes Demokratieprinzip, nämlich die Gewaltenteilung, ausgehebelt wurde.

Wie das Wort des Führers unmittelbare Gesetzeskraft hatte, hatten die Worte des Ministerpräsidenten und des Chefs des Zivilschutzes eine ähnliche Wirkung.

Wer jetzt sagt, dass diese schweren Opfer im Namen moralischer Prinzipien erbracht wurden, hat lt. Agamben nichts aus der Geschichte gelernt.

Denn auch Eichmann hat sein Verhalten damit gerechtfertigt, dass er nach seinem Gewissen und nach den Geboten der kantischen Moral handelte.

Agamben beendet das Kapitel mit der Feststellung, dass auf das Gute zu verzichten, um das Gute zu retten genauso falsch ist, wie auf die Freiheit zu verzichten, um die Freiheit zu retten.